DISAPALE-Projekt im Neanderthal Museum: EinScan Pro 2X Plus holt die Steinzeit ins Netz

November 26, 2020

DISAPALE steht für „Digitale Sammlung Paläolithischer Leitformen“. Es ist ein Projekt des Neanderthal Museums in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert wird.

Das Hauptziel von DISAPALE ist es, wie der Projekttitel bereits andeutet, etwa 300 bis 500 verschiedene typologische Formen, die in der wissenschaftlichen Literatur bekannt sind (mit etwa 4 oder 5 Varianten pro Typus), zu digitalisieren und sie auf der NESPOS-Plattform für Archäologiestudenten und Fachleute gleichermaßen verfügbar zu machen. Dieses Projekt fügt sich in das langfristige Engagement des Museums im Rahmen dessen ein, was treffend als digitale Wende in der Archäologie bezeichnet worden ist.

Die Möglichkeiten, die die digitale Wende eröffnet, sind immens und einige davon entwickeln sich bereits, während wir sprechen. 3D ist nur eine der zahlreichen Methoden in diesem Bereich, aber man kann mit Sicherheit sagen, dass es die bisher am meisten genutzte und die am vielseitigsten anwendbare ist (von didaktischen bis hin zu Dokumentations- und Forschungszwecken). Aus diesen Gründen wird es von Tag zu Tag wichtiger, unsere Techniken zu verbessern und die Ergebnisse zu steigern.

Dr. Gianpiero Di Maida, Wissenschaftlicher Projektleiter, Projekt Disapale

Die Reise von der Steinzeit zum Internet

SHINING 3D, der Innovator für bahnbrechende 3D-Scantechnologien, hat sich mit dem Neanderthal Museum zusammengetan, um mit Hilfe des multifunktionalen 3D-Handscanners EinScan Pro 2X Plus und des Industrial Packs Hunderte von paläolithischen Artefakten zugänglich zu machen. Werfen wir einen Blick auf die Reise von der Steinzeit zur digitalen 3D-Online-Datenbank.

A so-called hand-axe, a stone tool used in the prehistory
Ein so genannter Faustkeil, ein Steinwerkzeug aus der Vorgeschichte

Das Museum befindet sich nur wenige hundert Meter von dem Ort entfernt, an dem 1856 das Teilskelett einer neuen Homininenart (fortan Homo Neanderthaliensis genannt) gefunden wurde. Diese Entdeckung stellte einen echten Wendepunkt dar und trug dazu bei, eine neue spannende Phase in der Erforschung der menschlichen Vergangenheit einzuleiten. Die Aktivitäten des Museums sind jedoch nicht nur mit dem Neandertaler verbunden. Sie sind breit gefächert und umfassen viele der verschiedenen Bereiche, die die prähistorische Archäologie und die menschliche Evolution in den letzten Jahrzehnten entwickelt haben. Dazu gehören auch die digitalen archäologischen Analyse- und Aufzeichnungsmethoden, die zur Untersuchung von Artefakten aus der Vergangenheit eingesetzt werden. Zu den bekanntesten gehören die Steinwerkzeuge: Artefakte aus Stein (in der Regel Feuerstein), die von unseren Vorfahren zum Schneiden, Zerkleinern, Schaben und allgemein als Hilfsmittel für ihre täglichen Aktivitäten verwendet wurden. Eines dieser typischen Werkzeuge wurde im Rahmen der Untersuchungen, die das Museumsteam in den letzten Jahren durchgeführt hat, digitalisiert.

The hand-axe placed on the turntable of the Industrial Pack
Die Handaxt auf dem Drehteller des Industrial Pack

In Kombination mit dem Industrial Pack ist der multifunktionale handgeführte 3D-Scanner EinScan Pro 2X Plus perfekt auf die Anforderungen des Neanderthal Museums abgestimmt, um ein breites Spektrum an unterschiedlich großen Objekten aus Stein oder Knochen zu digitalisieren. In diesem Fall ist es ideal, das Steinwerkzeug auf den Drehteller zu legen, um alle feinen Details des bearbeiteten Werkzeugs exakt zu erfassen.

The hand-axe fixed in Styrofoam on the turntable of the Industrial Pack
Die in Styropor eingebettete Handaxt (zum Schutz und zur Unterstützung) auf dem Drehteller des Industrial Packs

Steinwerkzeuge sind aufgrund ihrer (oft noch extrem scharfen) Kanten und ihrer flachen Geometrie (zwei durch extrem dünne Kanten verbundene Flächen) im Allgemeinen schwer zu erfassen. Mit den fortschrittlichen technischen Möglichkeiten des EinScan Pro 2X Plus wurde die Arbeit des DISAPALE-Teams jedoch erleichtert und beschleunigt, wodurch die Erstellung einer digitalen Kopie dieser bedeutenden prähistorischen Artefakte einfacher und schneller wurde.

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Scanning-Einrichtung im Neanderthal Museum: EinScan Pro 2X Plus & Industriepaket

In der kurzen Zeit, in der wir den EinScan Pro 2X Plus testen konnten, hat er sich als ein ganz außergewöhnliches Gerät erwiesen, vor allem was die Geschwindigkeit und die Möglichkeiten der Einstellung und des Scannens angeht.

Dr. Gianpiero Di Maida, Wissenschaftlicher Projektleiter, Projekt Disapale